RFID bringt Pferden Tischmanieren bei

Eine schwedische Firma hat eine RFID- Fütterungsanlage für Pferde entwickelt, die Nahrung automatisch verteilt und Daten liefert, um die Gesundheit der Tiere zu erhalten.

oat-o-mat

Junge Pferde benötigen Hilfe beim Erlernen ihres Fressverhaltens, da sie sonst gierig und ohne Rücksicht auf andere Tiere über das Futter herfallen würden. Aus diesem Grund hat eine schwedische Firma "Oat-o-Mat" entwickelt, eine RFID-basierte Futterzufuhr für junge Pferde.

Entwickler des Radio Frequency Investment Group Sweden (RFIG) haben in den letzten Jahren Prototypen der Fütterrungsanlage am berühmten schwedischen Gestütshof Menhammar auf der Insel Ekerö getestet. Die Vermarktung soll im Herbst dieses Jahres zunächst für Europa und den persischen Golf erfolgen.

Oat-o-Mat bietet Pferdezüchtern einigen Nutzen. Es vermindert die Arbeitsbelastung von Stallhilfen, die vorher zu jeder Mahlzeit und für jedes Pferd eine individuelle Portion zusammenstellen mussten. Die Anlage hilft auch dabei sicherzugehen, daß schwächere Pferde genügend Nahrung erhalten, selbst wenn sie durch dominierendere Tiere weggedrückt werden. Darüber hinaus stehen mit den gesammelten elektronischen Daten genaue Informationen über die Fressgewohnheiten der Pferde zur Verfügung, die Tierärzten helfen, falls ein Tier krank oder nicht richtig entwickelnd ist. Schließlich erhalten die Pferde die Mahlzeit zu genau festgelegten Zeiten, was zu einer besseren Verdauung beiträgt.

Jedes Pferd trägt einen passiven RFID-Transponder, der bei 125 kHz arbeitet und unter der Schnauze am Halfter des Tieres angebracht wird. Ein RFID-Reader liest den Transponder aus, wenn sich das Pferd der Anlage nähert, die mitten auf der Weide steht. Einige Zufuhrmodelle enthalten einen GPRS-Anschluß, um die Daten per Funk zu übertragen. Die Fütterrungsanlage hat eine quadratische Form mit einem Fenster auf jeder Seite (siehe Bild). Luken, die per Motor angetrieben werden, sorgen für die Futterzufuhr. Die korrekte Fütterrungsmenge regelt ein Computer. Solarzellen auf dem Dach stellen die nötige Energie zur Versorgung der Anlage zur Verfügung.

Nachdem das RFID-System ein Pferd identifiziert, wird die entsprechende Futtermenge ermittelt. Die Luke wird dann geöffnet, sodass die Nahrung eine Rutsche hinunter zur Fütterungsbucht fallen kann. Wenn ein Pferd ein anderes wegschiebt, wird vom System vermerkt, daß das falsche Tier am Fenster war. Die Zeit wird ermittelt, die es dort verbrachte. Pferde-Züchter wissen ungefähr, wieviel Nahrung ein Pferd pro Minute verbraucht. So können die Mengen genau ermittelt werden, die jedes Pferd empfing.

Die Entwickler sagen, dass es ungefähr fünf Minuten dauert, bis die Pferde erlernt haben, wie die Anlage arbeitet. Sie errinnern sich auch an das Fenster und wann es Nahrung gab.

Nach Markteinführung soll eine große RFID-Fütterungsanlage mit vier Fenstern ungefähr 10.000 Dollar kosten, eine kleine Anlage mit zwei Fenstern ungefähr 5.000 Dollar.

Quelle: www.rfidjournal.com

Tommy Weber

Tommy Weber ist leidenschaftlicher Autor und befasst sich mit vielen Themen wie unter anderem hier über die Vorzüge von RFID.